Lernstörung wird oft auch als Lernschwäche bezeichnet. Lernstörungen können in verschiedenen Bereichen auftreten und unterschiedliche Ursachen haben. Trotz hinreichender Intelligenz können Betroffene im Vergleich mit Gleichaltrigen Probleme haben beim Lesen (isolierte Lesestörung), Schreiben (isolierte Rechtschreibstörung), Lesen und Schreiben (Lese-Rechtschreibstörung), Rechnen (Dyskalkulie), mit der Aufmerksamkeit (AD(H)S) und der Handschrift (Dysgraphie).

Dabei gibt es eine Vielzahl von Symptomen, die bei jedem Menschen in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich ausgeprägt sein können. Typische Merkmale sind das Vertauschen oder Weglassen von Buchstaben, Silben oder Wörtern, fehlendes Verständnis für Gelesenes, große Anstrengung beim Lesen und/oder Schreiben, hohe oder stark variierende Fehleranzahl bei der Rechtschreibung, schnelle Ablenkbarkeit durch Geräusche, Konzentrationsprobleme, Probleme, die Uhr zu lesen u. v. m.

LRS/Legasthenie

Was ist der Unterschied zwischen LRS und Legasthenie?

Die Begriffe LRS (Lese-Rechtschreibstörung) und Legasthenie werden oft synonym verwendet, da es keine einheitliche Grundlage für die Differenzierung gibt. Der Begriff „Legasthenie“ steht nicht im Diagnoseklassifikationssystem ICD-10, hier wird immer die LRS genannt.

Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO liegt eine Lese-Rechtschreibstörung vor, wenn „anhaltende und eindeutige Schwächen im Bereich der Lese- und Rechtschreibung NICHT auf folgende Kriterien zurückgeführt werden können:

- Entwicklungsalter
- Unterdurchschnittliche Intelligenz
- Fehlende Beschulung
- Psychische Erkrankung
- Hirnschädigung“

Hier werden noch folgende Klassifikationen unterschieden:

- Lese-Rechtschreibstörung
- Isolierte Rechtschreibstörung
- Isolierte Lesestörung

„Ronald D. Davis ist es gelungen, das „Problem“ Legasthenie zu entproblematisieren, wobei er es auf brillante Weise darstellt und löst!“

Vera F. Birkenbihl